Die
Lebenserinnerungen des Soldaten Werner Völkner beschreiben eine wohl
einzigartige „Berufskarriere" - vom SS-Unterscharführer zum Sergeant der
Royal Army Großbritanniens.
Der
1924 in Berlin geborene Werner Völkner erlebte noch die letzte Phase
der Weimarer Republik und die Machtergreifung der Nationalsozialisten
als Schuljunge mit. Nach seinen Lehrjahren als Maschinenschlosser,
seiner Zeit bei der Hitler-Jugend und einer kurzen Grundausbildung bei
der Wehrmacht in Elsaß-Lothringen entschied er sich für die Waffen-SS.
Im Rahmen der damalige SS-„Totenkopf"-Division wurde er in Arolsen als
Flaksoldat am 3,7 cm-Flakgeschütz ausgebildet.
Abgesehen
von einer kurzen Zeit als Besatzungssoldat in Frankreich war er mit
seiner Einheit, der Flakabteilung der SS-Division „Totenkopf", ab Ende
Januar 1943 durchgehend an den Brennpunkten der Ostfront eingesetzt:
Rückeroberung Charkows, Operation „Zitadelle", schwere Abwehrkämpfe am
Mius, erste Verwundung, Rückzugskämpfe durch die Ukraine bis nach
Rumänien.
Dabei
erlebte der Autor das Grauen der sowjetischen Massenangriffe, die ohne
Rücksicht auf Menschenverluste vorangetrieben wurden, der ständigen
Bombardierungen durch russische Schlachtflieger und durch massivsten
Artilleriebeschuß. Neben den Härten des Winters und der Schlammperioden
mußte stets mit Partisanenüberfällen gerechnet werden. Werner Völkner
sah viele Kameraden sterben, nicht wenige davon wurden - bereits tot
oder noch verwundet - durch die rote Soldateska verstümmelt.
Gegen
Ende des Krieges geriet der u. a. mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse
ausgezeichnete Werner Völkner nach einer längeren Irrfahrt einer
SS-Einheit, der er zugeteilt worden war, im Sudetenland in amerikanische
Gefangenschaft. Den Briten überstellt, wurde er zum Arbeitseinsatz nach
England verfrachtet. Im letzten Teil seines reichhaltig bebilderten
Buches beschreibt der Autor seine Zeit als Kriegsgefangener und als
entlassener Zivilist im Süden Englands, wo er in der Landwirtschaft
tätig war, um sich schließlich naturalisieren zu lassen und zu heiraten.
Zu seiner Familie nach Ostberlin konnte er wegen der Gefahr, nach
Sibirien verschleppt zu werden, nicht zurückkehren. Werner Völkner baute
sich mit viel Fleiß und Zähigkeit in England, wo er heute noch lebt,
eine neue Existenz und Familie auf.
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Seiten mit zahlreichen s/w-Abb., Privatphotographien und Dokumenten,
Festeinband mit Fadenheftung gedruckt auf Bilderdruckpapier, Format: 148
x 210 mm (DIN A 5)