Fretter-Pico, Maximilian: Missbrauchte Infanterie
Deutsche Infanteriedivisionen im osteuropäischen Großraum 1941 bis 1944
Deutsche Infanteriedivisionen im osteuropäischen Großraum 1941 bis 1944
Kann der persönlicher Einsatz des Soldaten seine mangelhafte Ausbildung und fehlende Ausrüstung kompensieren?
Genau
diese Frage spielte im deutschen Ostheer des Zweiten Weltkriegs mit
fortlaufender Kriegsdauer eine immer größere Rolle. Der General der
Wehrmacht und Eichenlaubträger, Maximilian Fretter-Pico, geht ihr in
seinem Buch nach am Beispiel von 20 Kampf- und Gefechtsschilderungen der
personell ausgedünnten deutschen Divisionen an der Ostfront.
General
Fretter-Pico versteht es durch seine Erfahrungen als Offizier der
Wehrmacht, Ihnen am Beispiel des Ostkrieges die Angriffs- und
Abwehroperationen der Wehrmacht näherzubringen. Dank seiner Erfahrungen
und Sachkenntnisse liefert er mit diesem Buch eine scharfsinnige Analyse
militärischer Operationen an der Ostfront ab.
Nicht nur in der
Schlussphase des Krieges musste die mangelhafte Ausrüstung der
Infanterieverbände kompensiert werden durch verstärkten personellen
Einsatz. Der Ersatz war vielfach schlecht ausgebildet und wurde aufgrund
der militärischen Zwangslage trotzdem eingesetzt und damit letztendlich
missbraucht.
Maximilian Fretter-Pico, 1892 in Karlsruhe geboren,
hatte als Offizier alle Stationen eines erfolgreichen Offizierslebens
durchlaufen. Schon im Ersten Weltkrieg eingesetzt, wurde er 1916 für die
Generalstabslaufbahn vorgesehen. Noch 1923 studierte er an der TH
Berlin-Charlottenburg Geodäsie, im Anschluss folgte eine Tätigkeit im
Reichswehrministerium. 1935 nahm der jetzige Oberstleutnant die Funktion
des Ia bei der 3. Infanterie-Division ein. Anschließend erfolgte eine
Verwendung in der Abteilung Fremde Heere Ost. Im Jahr 1941 übernahm er
als Generalmajor kurz vor dem Angriff gegen die Sowjetunion die 97.
Infanterie-Division. Einsatz auf der Krim und Beförderung zum
Generalleutnant. 1944 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des
Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Danach Oberbefehlshaber der 6. Armee
1944. Ende 1944 erfolgte seine Ablösung.
Ab 1945 verbrachte er
zwei Jahre in US-Kriegsgefangenschaft. In den 1950er Jahren war er für
die „Gesellschaft für Wehrkunde“ tätig. Er war für seine fachkundigen
Bücher bekannt, in denen er sich kritisch mit den militärischen
Operationen der Wehrmacht auseinandersetzte. 1984 verstarb Fretter-Pico
in Kreuth.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Neuauflage der Originalpublikation aus dem Jahre 1957.
168 Seiten, Festeinband
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