Breite ca. 11-12 cm, Höhe ca. 22 cm.
Das Herz-Symbol dient der Nachempfindung des Lebenspulsars, und die Hagall-Rune (jüngeres Futhark) versinnbildlicht erstmal Hagel und Schnee und im tieferen Sinne, nach dem existenziellen Grundgesetz, dass die Ereignismuster der Vergangenheit formend auf die Gegenwart einwirken (im Bild des alles verwüstenden Hagels, der nach seiner Schmelze das grüne Land erfrischt freigibt). Somit versinnbildlicht Hagall die in der Vergangenheit entstandenen, bis in die Gegenwart wirkenden Energien.
In der Vorzeit wurde die Sonnwend-Zeremonie folgendermaßen durchgeführt: Während einer gewissen (regional unterschiedlich langen) Periode vor der Wintersonnenwende am 21.12. wird der Kerzenstummel des letzten Jahres (der das Jahr über in einem besonderen Gefäß aufbewahrt werden musste) in den Leuchter hineingestellt. Die noch nicht gewendete Sonne wird dabei durch die Lichtprojektion von Herz und Rune im Raum versinnbildlicht. Das Licht darf dabei nie ausgehen. Am 21.12. nachts wird die brennende Kerze auf den Leuchter gesteckt - die Sonne hat sich gewendet, ist, wie man im Volksmund sagt, „über sich gegangen“. Die Kerze bleibt dann (ebenfalls regional) unterschiedlich lange auf dem Leuchter, im Alpenraum meist bis nach den Raunächten (6.1.). Der Stummel der letzten Kerze bleibt an jenem besonderen Ort, um die nächste Sonnenwende einzuleuchten.
Symbolisiert in seiner Form den Mitternachtsberg. Durch die Völkerwanderung entstand von Ostfriesland bis weit nach Skandinavien der Brauch, als Sinnbild des scheidenden Jahres ein kleines Lichtlein unter den Leuchter zu stellen. Zur Sonnenwende, zur Zeit des wiederkehrenden Lichtes, wird eine Kerze auf dem Leuchter entzündet, als Symbol für den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, aber auch als Symbol für den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Der Julleuchter wurde nach originalgetreuen Vorlagen neu aus naturfarbener Keramik produziert.