Im Jahre 2000 führte die US-Regierung eine Volkszählung durch. Dabei wurden 282 Millionen Amerikaner gezählt. Bei dieser Zählung wurde auch nach der ethnischen Herkunft gefragt. 26,9 Millionen Amerikaner führten ihre Herkunft auf englische Vorfahren zurück – doch 49,2 Millionen Amerikaner gaben an, von deutschen Vorfahren abzustammen. Andere Herkunftsnationen wie Irland, Spanien, Frankreich, Portugal, Italien, Polen oder Schweden, wiesen demgegenüber sämtlich geringere Herkunftszahlen auf. Die Deutschen bilden demnach die größte Gruppe von Einwanderern in die Vereinigten Staaten. Sie fanden erst vergleichsweise spät den Weg in die neue Welt, bildeten aber am Ende des 19. Jahrhunderts mit rund fünf Millionen Menschen ein bedeutendes Element unter den Siedlern aus Europa. Nach dem Ersten Weltkrieg folgte eine zweite, große Einwanderungswelle. Die Deutschen waren fleißig, geschätzt und trugen viel zum Aufstieg der USA zur Wirtschaftsmacht bei. In all den Jahrzehnten kam es zu vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschen und Indianern. Über Generationen hinweg faszinierte der „Wilde Westen“, aber auch der „Edle Wilde“ deutsche Gemüter, wozu Karl May einen kaum zu überschätzenden Beitrag leistete. Der wechselvollen Beziehung zwischen beiden Völkern, den großen Verlierern der jüngeren Geschichte, ist dieser Band gewidmet.

Über den Autor.
Dr. Rudolf Kemmerich, geboren 1936 in Stuttgart, hat als Kind die Schrecken des Zweiten Weltkrieges hautnah miterlebt: zweimal durch Bombenterror unter den Trümmern des Elternhauses verschüttet, Hunger, Kälte und Wohnungsnot der Nachkriegszeit. Nach dem Krieg Besuch des Gymnasiums in Braunschweig und Stuttgart, Abitur in Stuttgart. Medizinstudium in Berlin und Graz, ausschließlich durch Arbeit als Werkstudent finanziert. Der dreijährige Medizinturnus führte ihn nach Klagenfurt, Leoben und Graz; Heirat 1969, sechs Kinder. Ab 1971 Weiterbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde am Kinderkrankenhaus Waiblingen. Neuropädiatrische Zusatzausbildung an der Universitätskinderklinik Tübingen. Nach vier Jahren Oberarzt am Kinderkrankenhaus Waiblingen 1978 Niederlassung in freier Praxis als Kinder- und Jugendarzt in einer Kleinstadt im Remstal/Württemberg. Dozentur für Krankenhaushygiene am Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, 1997 Erwerb der Zusatzbezeichnung Umweltmedizin. Ein weiterer Praxisschwerpunkt wurden die Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. „In den letzten Jahren war der Autor in der medizinischen Versorgung von Migranten und Menschen mit geistiger Behinderung tätig.

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