Baudet, Thierry: Oikophobie - Der Hass auf das Eigene
und seine zerstörerischen Folgen
 Oikophobie ist der Gegensatz zur Angst vor dem Fremden, der 
Xenophobie. Dies ist die Krankheit unserer Zeit; ihre Kennzeichen sind 
die Abkehr von Geborgenheit und eine gegen das Eigene gerichtete 
Zerstörungswut. Der  britische Philosoph Roger Scruton hat diese mentale
 Störung erstmals detailliert beschrieben. Es sind insbesondere die 
westlichen Eliten, die von der Oikophobie angetrieben werden.
Thierry
 Baudet, in den Niederlanden als „konservatives Wunderkind“ gefeiert, 
versucht in diesem Buch die konkreten Ausprägungen der Oikophobie und 
deren Konsequenzen nachzuzeichnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei zwar 
die nationale Souveränität wiederhergestellt worden; gleichzeitig wurde 
aber vor allem in Europa die Idee bestimmend, dass der souveräne 
Nationalstaat nicht länger haltbar sei. 
Aus einer Haltung, die 
Baudet als Oikophobie verortet, sei ein Prozess der Entkernung des 
Nationalstaates angestoßen worden, und zwar über supranationale 
Instanzen wie die Europäische Union, den Europäischen Gerichtshof für 
Menschenrechte in Straßburg, die Welthandelsorganisation und den 
Internationalen Strafgerichtshof sowie durch eine systematische 
„Verdünnung“ der homogenen Bevölkerung durch Masseneinwanderung, offene 
Grenzen und Multikulturalismus. 
Dazu komme ein internationaler 
„Stil“ formloser, modernistischer Gebäude und abstrakter, 
bedeutungsloser „Kunst“, die das Heimatgefühl der Menschen zerstöre. 
Viele alte Städte Europas hätten ihre Schönheit und das Vermögen, 
Geborgenheit zu vermitteln, verloren.
Aus Sicht des Autors stehen wir
 vor einer historischen Entscheidung. Kann die in den Eliten 
grassierende Oikophobie und deren Konsequenzen – die mit geistiger 
Heimatlosigkeit und politischer Enteignung einhergehen – nicht 
überwunden werden, werden sozialer Unfrieden und die Spannungen zwischen
 den kosmopolitisch orientierten Eliten und dem „einfachen Volk“ weiter 
zunehmen.  Vor diesem Hintergrund versteht sich das Buch als Plädoyer 
für die Bewahrung des Eigenen, zu dem der Autor den Nationalstaat als 
unverzichtbare Größe zählt. 
Der Autor
Thierry Baudet (* 1983), gefeiert als „neuer Star der 
niederländischen Konservativen“, ist eine der markantesten Stimmen in 
der aktuellen öffentlichen Debatte in den Niederlanden. Gemeinsam mit 
Michiel Visser veröffentlichte er die erfolgreichen Essaysammlungen 
„Konservativer Fortschritt“ (2010) und „Revolutionärer Verfall“ (2011). 
Er war Kolumnist für das NRC Handelsblad und Redaktionsberater des 
TV-Programms Buitenhof. 2012 erschien „Der Angriff auf den 
Nationalstaat“ (dt. 2015), das im In- und Ausland Beachtung fand und für
 den Sokrates-Preis als bestes Philosophiebuch 2012 nominiert wurde. 
2014 war er Mitorganisator des Referendums in den Niederlanden über das 
Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine, 
bei dem er für „Nein“ votierte. 
Baudet ist Gründer des Forum für 
Demokratie (FvD). Bei der Parlamentswahl 2017 gelang ihm der Einzug als 
Abgeordneter in das Parlament der Niederlande. Dort ist er 
Fraktionsvorsitzender für das FvD.
192 Seiten, brosch.
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