Raeder, Erich (Großadmiral): Mein Leben
Erinnerungen des Oberbefehlshabers der deutschen Kriegsmarine 1935-1943
Erinnerungen des Oberbefehlshabers der deutschen Kriegsmarine 1935-1943
In den Lebenserinnerungen
des Großadmirals Dr. h.c. Erich Raeder, erstmals in einer zweibändigen Ausgabe
in den Jahren 1956 und 1957 erschienen und nun zu einem Band zusammengefaßt,
spiegelt sich die Geschichte der deutschen Kriegsmarine der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts.
Erich Raeder trat 1894 nach dem Abitur als Seekadett in die Kaiserliche
Kriegsmarine ein. Als Signaloffizier diente er auf den Panzerschiffen
"Sachsen", "Baden" und auf dem Großen Kreuzer
"Deutschland". Nach wissenschaftlichen Studien an der Marineakademie
erhielt er 1905 die Beförderung zum Kapitänleutnant.
Im Ersten Weltkrieg fand er Verwendung als Admiralstabsoffizier unter Admiral
von Hipper, an dessen Seite er in den Schlachten auf der Doggerbank und im
Skagerrak stand. Nach der Beförderung zum Fregattenkapitän im April 1917
erlangte er die Dienststellung "Chef des Stabes beim Befehlshaber der
Aufklärungsstreitkräfte". Gegen Ende des Krieges war er Kommandant des
Kleinen Kreuzers "Cölln" und wurde nach der deutschen Kapitulation Mitglied
der Waffenstillstandskommission und Chef der Zentralabteilung des
Reichsmarineamtes.
Unter Beförderung zum Konteradmiral wurde Raeder am 1.7.1922 zum Inspekteur des
Bildungswesens der Marine ernannt. Im Herbst 1924 folgte die Ernennung zum
Befehlshaber der leichten Seestreitkräfte der Nordsee und im Januar 1925, als
Vizeadmiral, kam er auf den Posten des Chefs der Marinestation der Ostsee. Am
1.10.1928 übernahm Admiral Raeder das Amt des Chefs der Marineleitung, eine
Position, die 1935 zum Oberbefehlshaber der Kriegsmarine umbenannt wurde. Damit
hatte Erich Raeder zugleich den Rang eines Reichsministers im
nationalsozialistischen Deutschland. Die Beförderung zum Generaladmiral folgte
am 20.4.1936, die zum Großadmiral am 1.4.1939.
Aus den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges zog Raeder die seekriegsstrategische
Konsequenz, den Aufbau einer Flotte mit schweren Überwassereinheiten zu
favorisieren, wobei der Bau von Schlachtschiffen die höchste Priorität erhielt.
Raeder ging zunächst davon aus, daß es zu keiner kriegerischen
Auseinandersetzung mit England kommen werde. Mit dem Eintritt der Seemacht
Englands in den Krieg am 3. September 1939 war Raeders Konzept allerdings
gescheitert. Die hoffnungslose Unterlegenheit der deutschen schweren
Kriegsschiffe gegenüber der britischen Flotte führte Ende 1942 zum Bruch mit
Hitler. Raeder wurde zum 30.Januar 1943 als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine
entlassen und durch Großadmiral Karl Dönitz, der den intensivierten U-Bootkrieg
schon längst gefordert hatte, ersetzt.
Der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg verurteilte Großadmiral Erich
Raeder 1946 wegen Planung und Führung eines Angriffskrieges zu lebenslanger
Haft. Aus Krankheitsgründen wurde er 1955 aus dem Alliierten Gefängnis in
Spandau entlassen. Er verstarb am 6. November 1960.
524 Seiten + 64
Bilderseiten, gebunden, fester Einband
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