Dies ist ein Buch nicht nur für Bauherren und Architekten, sondern für alle an der Kultur Interessierten. Wir alle erfreuen uns an zeitlos schönen Bauwerken, Städten und Landschaften. Damit jedoch nicht nur das Historische gefällt, sollten auch heute Bauherren hohe Maßstäbe setzen. Sie verletzen jedoch als anpasserische Modernisten häufig durch Ausgefallenes, Gigantomanie und Protzerei zeitlose Baukultur und Ästhetik und erweisen sich rücksichtslos gegenüber gewachsener Nachbarschaft und natürlicher Umwelt. Ein Rathaus sollte sich vom Zuchthaus, eine Kirche vom Gasometer und ein Theater vom Schwimmbad unterscheiden.
Der durch seine kritischen Bücher zur Gegenwartskunst bekannte Verfasser beurteilt auf dem Hintergrund der geschichtlichen Umstände die deutsche Nachkriegsarchitektur, klagt die vielen Bausünden bis zur Gegenwart an und zeigt aber auch vorbildliche Verwirklichungen auf. In umfassender Weise entsteht so ein Oberblick über das Bauwesen in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts. Modische und ideologische Verirrungen werden an den Pranger gestellt, Vernachlässigungen der historischen, landschaftlichen oder nachbarschaftlichen Zusammenhänge gegeißelt. Ein echter Eichler in seiner Aufbaukritik!
464 Seiten, 51 Abbildungen, Leinen