Borrmann, Norbert: Identität & Gedächtnis
Denkmäler und politische Architektur von 1800 bis zur Gegenwart
Denkmäler und politische Architektur von 1800 bis zur Gegenwart
Brandenburger Tor, Reichstag, Wiener Ringstraße und Walhalla sind
ebenso politische Architektur wie die Kelheimer Befreiungshalle und das
Leipziger Völkerschlachtdenkmal, das 1945 gesprengte Tannenbergdenkmal,
das Marine-Ehrenmal in Laboe und all die zahlreichen Gedenkstätten für
die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges bis hin zu den
sowjetischen Ehrenmalen, die nach 1945 in Deutschland errichtet wurden,
und den Gedenkstätten für die NS-Opfer.
Auch Nutzbauten wie jene der Bauhaus-Bewegung und die Arbeiterburgen des
„Roten Wien“ folgten ideologischen Vorgaben. Der Nationalsozialismus
verstand Architektur überhaupt als „gebaute Weltanschauung“, wofür
zahlreiche Beispiele in Wort und Bild gebracht werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die seit 1800 errichteten
Bedeutungsarchitektur zunehmend in Verruf –und davon war nicht nur jene
des Dritten Reiches betroffen. Gleichzeitig wird der politischen
Architektur von heute gehuldigt, deren politische Aussage eine komplett
andere geworden ist, wie sich etwa anhand des Bonner „Langen Eugen“ und
dem Kanzlerbungalow zeigen lässt.
Es gibt zu aber auch eine Gegenbewegung – die Rekonstruktionsbewegung –,
der der Autor ein eigenes Kapitel widmet. Dresdner Frauenkirche oder
Berliner Stadtschloss sind dafür nur die prominentesten Beispiele.
216 Seiten, durchgehend S/W-Abbildungen, gebunden
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