Wer hat nicht schon davon geträumt, das entschwundene Land seiner Kindheit wieder zu sehen, in Bildern, wie sie sich in die Erinnerung des Kindes eingegraben haben. Diesen Traum hat Brigitte Willmann sich und anderen erfüllt. Die gebürtige Königsbergerin hat sich an die verlorene Heimat erinnert, liebevoll und mit vielen Details Bilder ihrer Kindheit im alten Königsberg und Ostpreußen gemalt und die Aquarelle mit kleinen Texten versehen. Ihr Spaziergang durch Königsberg mit den Augen eines kleinen Mädchens führt u. a. zum Schloss, der Alten Universität, dem Pregel, zu Tiergarten, Hafen, Speicherviertel und der Börse.
Sie erzählt von Verwandtenbesuchen und Ferienerlebnissen, zeigt die Samlandküste und die Kurische Nehrung und natürlich die Menschen, die hier lebten. Die Bilder vermitteln viel von den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bauern und Fischer, von der Feldarbeit und dem Netzeflicken, von Haustieren, Gebäuden, Brauchtum und Kinderspielen. Die Texte enthalten weitere Informationen zu den Bildern, oft in kleine Geschichten aus der Kindheit der Autorin eingebettet. Dadurch wirken sie sehr persönlich, sind aber durch die Auswahl von Themen wie sommerlichen Spielen und Schlittschuhlaufen im Winter gleichzeitig universell.
So ist ein Buch entstanden, das die Erinnerungen an eine vergangene Zeit liebevoll lebendig hält. Dank der großformatigen Farbbilder und kurzen Texte eignet es sich hervorragend auch zum Vorlesen für Kinder oder als Grundlage, um selbst zu erzählen – z. B. für Großeltern, die ihren Enkeln ein Bild vermitteln wollen, wie das Leben damals in Ostpreußen war.
Brigitte Willmann, geb. Ludszuweit, stammt aus Königsberg, studierte Grafik und Kunsterziehung und lehrte an einem Gymnasium. Brigitte Willmann hat sich mit ihren Werken an Ausstellungen beteiligt und zahlreiche Bücher illustriert.
