Der in England 1909 geborene und nach der Übersiedlung der Familie nach Köln insbes. In der SA sozialisierte Georg Zimmermann zog 1939 fast 30jährig in den Krieg. Seine Aufzeichnungen aus den Kriegsjahren bis 1945 geben unverstellte situationsbezogene Einblicke in die wahrgenommene Wirklichkeit des Krieges. Als begeisterter Soldat beschreibt er seinen schwerer werdenden Weg durch die Kämpfe in Frankreich 1940 und in Russland 1941-1944. Als mehrfach in einer Nachrichtenabteilung ausgezeichneter Leutnant geht er im Mai 1945 in der Steiermark in englische Internierung. Seine Sicht auf die Vorgänge, die Menschen, die Landschaften, Städte und Orte bezieht Stimmungen, Empfindungen und Vorstellungen ein, die sich als fast starres Muster wie auch als wechselnde Momentaufnahme erweist. Wichtig bleiben immer menschliche Beziehungen: Die soldatische Verbundenheit mit den Kameraden und der Kontakt mit Frauen. In die Kameradschaft einbezogen sind seine russischen Hilfswilligen, obwohl die ideologische Überzeugung von der Überlegenheit des deutschen Volkes und seiner Soldaten unübersehbar bleibt. Allerdings wächst der Respekt vor dem Widerstandswillen und der Angriffskraft russischer Soldaten mit den Rückzügen der Wehrmacht im sich verschärfenden Kampf. Die ehrlichen, zeitnahen und nicht überarbeiteten Darstellungen der Verläufe und der darin gewonnenen Erfahrungen in enger Verbindung mit dem Schicksal von Kameraden wie auch von Zivilpersonen verleihen diesem Zeitdokument seine Bedeutung. Zwischentexte stellen den größeren Zusammenhang her. Zahlreiche Fotos und Karten dienen der Veranschaulichung des Berichts und erleichtern die Orientierung.
138 Seiten, fest gebunden, 94 Abbildungen