4. erweiterte Auflage!
Als "Blutzeugen" wurden im Dritten Reich die Männer und Frauen bezeichnet, die
in den 20er und 30er Jahren bei
Auseinandersetzungen mit dem politischen Gegner, den Kommunisten, zu
Tode kamen.
Die NS-Heldenverehrung
konzentrierte sich seit Kriegsbeginn auf die gefallenen und
hochdekorierten Soldaten der Wehrmacht. Die sogenannten "Blutzeugen" traten hingegen zurück und
gerieten nach 1945 nahezu in Vergessenheit.
Nur wenige Namen und Lebensbilder dieser Männer und Frauen sind bekannt.
Wer mehr als nur Namen über
diese Gefallenen erfahren will, stößt meist ins Leere oder
auf sehr begrenztes Material. Horst Wessel, Albert Leo Schlageter und
Herbert Norkus sind Ausnahmen. Erstmalig seit Kriegsende beschäftigte sich ein
Autor mit den Lebens- und Todesumständen von SA-, SS-Männern und Hitlerjugend in der Weimarer Republik bis zum 31.1.1933.
Chronologisch zählt das reich
bebilderte Buch über 220 Namen auf und beschreibt die Zustände am Rande
eines Bürgerkrieges. Neben den vorliegenden
Veröffentlichungen bis 1945 hat der Autor Gerichtsakten,
Polizei- und Presseberichte ebenso ausgewertet wie Gespräche mit
Angehörigen.
Das Buch will keine
kriminalistisch-wissenschaftliche Aufarbeitung sein oder minuziös
juristische Feinheiten beleuchten. Der Autor stellt vielmehr wertfrei
die bürgerkriegsähnlichen Zustände zwischen dem Jahr 1923 mit den ersten
Toten und den politischen Mordopfern in Berlin und Lübeck 1933 anhand
von Einzelschicksalen dar.
Teilweise zeigt der
Autor seltene bis unveröffentlichte Bilder, die Tatorte bis hin
zu Straße und Hausnummer auf. Ferner ermöglicht er dem Uniformkundler
eine Zuordnung zahlreicher Ehrennamen von SA- und SS-Einheiten.
689 Seiten (vorher 620 S.), mit zahlr. s/w-Abb., Fotografien, Presse- und Dokumentenfaksimiles-Druck, Großformat