Die Kinderlandverschickung war schon im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Teil der Fürsorge des Staates für Kinder und für Mütter mit Kindern, getragen von Wohltätigkeitsvereinen. Im Dritten Reich organisierte die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) die »Erweiterte Kinderlandverschickung«, um Kinder und Jugendliche vor den Bomben zu schützen. Sie begann 1940 und erreichte in den Jahren 1943–1945 ihren Höhepunkt, als ganze Schuljahrgänge verschickt wurden. Zahlen angaben zum Umfang der Kinderlandverschickung der Zehn- bis 14-jährigen schwanken zwischen 850.000 und fünf Millionen. Pommern war Entsende- und Aufnahmegau zugleich. Aus Westfalen und Berlin vor allem waren Schulen nach Vor- und Hinterpommern evakuiert worden. Als 1943 Stettin die ersten schweren Luftangriffe erlebt hatte, wurden die Stettiner Schulen evakuiert, erst nach Hinterpommern, dann auf die Inseln Rügen und Usedom. Die Stettiner Gymnasien ›teilten‹ sich die Inseln mit den Schulen aus Westfalen und Berlin. Als auch die vorpommerschen Städte Anklam und Stralsund und die Hafenstadt Swinemünde durch Luftangriffe bedroht waren, wurden auch von dort die Schulen evakuiert.
Peter Lindemann schrieb eine Einführung zum Thema des Buches und trug fast dreißig Berichte zusammen, die mit vielen zeitgenössischen Fotografien ein eindrucksvolles Bilde der Kinderlandverschickung in Pommern zeichnen.
16 x 22 cm, 310 Seiten, Paperback
40 sw- und 6 Farbabbildungen, Orts- und Personenregister, Literaturverzeichnis