Scheil, Stefan: Polen 1939. Kriegskalkül, Vorbereitung, Vollzug
Reihe kaplaken, Band 37
Reihe kaplaken, Band 37
Gesine Schwan, wiederholt Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten,
warf dem Historiker Stefan Scheil 2006 vor, er habe in einem
Zeitungsartikel für die FAZ den deutschen Drang nach Osten als bloße
Reaktion auf den polnischen Drang nach Westen dargestellt. Schwan hatte
Unrecht – wie alle, die historische Abläufe nur schwarz oder weiß
zeichnen können.
Scheil ist als unabhängiger Forscher frei von
ideologischem Ballast zeitgenössischer Geschichtsvereinfachung, denn er
weiß: „Die Ära der Weltkriege kennt keine
Alleinverantwortungsszenarien.“ Gemäß dieser Maxime und entgegen der
etablierten These von der einseitigen Kriegsschuld Deutschlands oder
einem deutschen Überfall auf Polen, aus heiterem Himmel im September
1939 untersucht Scheil eben jenes folgenreiche Vorspiel zu einer
späteren Ausweitung des Kriegs zum Weltanschauungskrieg.
Der
Autor betritt hierfür vermintes Terrain und wagt eine neue Perspektive:
die der Warschauer Regierung. Diese entschied sich 1939, den lange
erwarteten Konflikt mit Deutschland noch im selben Jahr auszutragen. Auf
welchen ideengeschichtlichen, historischen und politischen
Voraussetzungen das beruhte und wie dies im einzelnen geschehen konnte,
ist Thema dieser dritte kaplaken-Bands aus der Feder Stefan Scheils:
eine konzentrierte Einführung ins polnische Kalkül zwischen Größenwahn
und präventiver Verteidigung der wiedergewonnen Staatlichkeit.
Scheil betrachtet die deutsch-polnische Krise im gesamteuropäischen
Rahmen und steckt in einer detaillierten Frage-Antwort-Liste den
diplomatischen Rahmen ab, innerhalb dessen die deutsche Regierung
agieren mußte.
96 Seiten, Festeinband
Ziehen Sie Produkte hierher oder nutzen Sie die entsprechenden Buttons [Jetzt Kaufen] um Ihren Warenkorb zu füllen.