Für all jene, die den Zweiten Weltkrieg überlebten, war das Kriegsende
1945 ein Einschnitt in ihre Lebenschronik. So auch für jene Wienerinnen
und Wiener, die als Zeitzeugen in diesem Buch zu Wort kommen. Ihre
Berichte zeigen, veranschaulicht durch Fotos und Dokumente die letzten
Kriegstage und wie langsam sich das Leben wieder normalisierte und mit
welchen Mitteln und Gefahren der Weg aus Zerstörung und Besatzung
verbunden war. Viele Zeitzeugen haben die verheerenden Luftangriffe der
Jahre 1944-45 noch lebhaft in Erinnerung, die leitmotivisch die
Erinnerungen durchziehen. Kulminationspunkt der dramatischen Ereignisse
war die blutige Schlacht um Wien Anfang April 1945, die eine Spur der
Vernichtung durch die Stadt zog. Damit aber waren die Leiden immer noch
nicht beendet, folgte doch auf die Kämpfe der Einmarsch der Roten Armee,
deren Soldaten in der Stadt wüteten und Gräueltaten begingen. Bald war
die Stadt durch vier alliierte Besatzungszonen geteilt, die teilweise
den Wiederaufbau mit vorantrieben, der Bevölkerung aber auch mancherlei
Belastung aufluden. Für die unmittelbaren Nachkriegsjahre wurden die
langen Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften charakteristisch. Der
alltäglich Kampf ums Überleben hatte begonnen. Langsam konnten die
Gräben des Krieges zugeschüttet werden. Die Bevölkerung legte Hand an,
um ihre Stadt wieder aufzubauen.
228 Seiten, gebunden, zahlreiche Abbildungen
Ares Verlag Graz, 2007