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Weiss, Volkmar: Die Intelligenz und ihre Feinde

Aufstieg und Niedergang der Industriegesellschaft

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Die demokratische Massengesellschaft des Westens, die den Sozialstaat hervorgebracht hat, steht im Begriff, sich selbst zu zerstören.

Als Gründe hierfür sind einmal die um Mehrheiten kämpfenden Parteien zu nennen, die sich in Versprechungen überbieten und den Staat überschulden.
Die eigentlichen Gründe für diese Selbstzerstörung liegen allerdings tiefer: Überwogen in der Aufstiegsphase der westlichen Gesellschaften die unternehmerischen Kräfte, so beherrscht seit etwa 1970 das Gleichheitsbestreben die öffentliche Diskussion. Heute werden nicht nur erbliche Intelligenzunterschiede geleugnet, es werden durch falsche Anreize auch die Leistungsstarken entmutigt und die Minderbegabten gefördert. Dadurch gelingt es den Industriegesellschaften häufig nicht mehr, im ausreichenden Maße für qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Parallel dazu steigen unablässig die Kosten für Energie, dem unverzichtbaren Betriebsstoff der Industriegesellschaft. Die Ausbeutung fossiler Brennstoffe, wie Kohle, Erdöl oder Erdgas, ermöglichte die Entstehung der heutigen globalen Industriegesellschaft. Billige Energie hat bis heute zu einer nie dagewesenen Bevölkerungszunahme geführt.
Das kreative Potential, das notwendig wäre, um den sich abzeichnenden chaotischen Verhältnissen entgegenzusteuern, ist nicht im ausreichenden Maße vorhanden. Der Niedergang der Industriegesellschaften wird so unvermeidbar.
All diese Entwicklungen, so die zentrale These dieses Buches, müssen im Zusammenhang ihrer Wechselwirkungen gesehen werden: sie sind Ausdruck eines gesetzmäßigen Regulationskreislaufes, der die Industriegesellschaft in eine Dauerkrise treibt, die sich schubweise und unaufhaltsam beschleunigt.

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