Marquis
Alexandre Saint-Yves d’Alveydre (1842-1909) ist eine Schlüsselfigur der
französischen esoterischen Tradition, die großen Einfluß auf diverse
Okkultisten ausübte, darunter Helena Blavatsky und Gerard Encausse alias
Papus. Saint-Yves selbst wurde insbesondere durch Antoine Fabre
d´Olivet geprägt. 1886 wurde das hier vorliegendes Werk unter dem Namen
„Indiens Mission in Europa; Europas Mission in Asien“ veröffentlicht. Es
gewährt erstmals einen Einblick in das mysteriöse Reich von Agart(t)ha,
das unter dem Himalaya verborgen, eine fortschrittliche menschliche
Gesellschaft beherberge. Saint-Yves bekennt in diesem Werk, daß er die
Kenntnisse über Agartha auf telepathischem Wege, erlangt habe und als
„spontaner Eingeweihter”an keinen Eid der Geheimhaltung gebunden sei.
Kurz nach Erscheinen wurde das Werk überraschend wieder vom Markt
genommen, nur ein Exemplar entging der Vernichtung und wurde von Papus
und Freunden 1910 – nach dem Tod Saint-Yves´– mit einigen Auslassungen
veröffentlicht. Über den Grund der Einstampfung des Buches wird bis
heute gerätselt. Jules Bois, ein damaliger „Klatschreporter des
Okkultismus”, behauptete, daß ein hoher Brahmane Saint-Yves mit dem
„Dolch der Eingeweihten” gedroht habe, falls er die Geheimnisse Agarthas
preisgeben würde. Unzweifelhaft aber erfolgte die Rückrufung des Buches
durch äußeren Druck. Vielleicht lag es auch an der allzu offenen
Forderung Saint-Yves´ nach Einführung eines Welt-Synarchismus, der in
Agartha als perfekte Staatsform bereits seit Tausenden von Jahren
verwirklicht worden sei. Dieser wird als eine harmonisch-organische
Gesellschaftsordnung unter der Führung einer geistig-religiösen Elite
aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen (Religion,
Wissenschaft, Justiz und Wirtschaft) beschrieben. Dieser Synarchismus
aber ist, in den falschen Händen umgesetzt, zugleich Blaupause eines
totalen Überwachungsstaates...
Erstmals in deutscher Sprache übersetzt!
171 Seiten, mehrere Abb., Broschur