Der Weg
zum einzigen Sprengstoffanschlag der DDR-Geschichte gegen ein Symbol der
Besatzer - gegen das sowjetische Panzer-Denkmal von Karl-Marx-Stadt.
Verübt am Abend des 9. März 1980 aus Protest gegen den sowjetischen
Einmarsch in Afghanistan. Gejagt von 7.000 Stasi-Mitarbeitern, die davon
ausgingen, dass nur ausländische Saboteure eine derartig ausgefeilte
Attacke durchgeführt haben könnten. Nach der Festnahme im August 1980
und der Verurteilung zu lebenslanger Haft jahrelange Folter und Torturen
in einer winzigen, nur vier Quadratmeter großen Isolationszelle im
„Gelben Elend" in Bautzen. Im Sommer 1987 dann der Freikauf durch die
Bundesrepublik, als seine Gesundheit schon irreparabel geschädigt ist.
Die
Attacke auf das Panzer-Denkmal von Karl-Marx-Stadt zählt zu den
kühnsten Widerstandsakten in der gesamten Geschichte der sowjetischen
Besatzung Ost- und Mitteleuropas überhaupt. In jedem anderen Land der
Welt würde Kneifel als Volksheld verehrt werden. In Deutschland jedoch
ist Kneifels Tat mit der Zeit einer Art Damnatio memoriae
anheimgefallen. Der Grund dafür liegt auf der Hand, nämlich in der
nationalen Symbolik dieser Aktion, die auch in der heutigen
Bundesrepublik auf keine Gegenliebe stößt.
Nach
der Freilassung vollzieht Kneifel dann außerdem die Wendung in die
erneute Fundamentalopposition und unterstützt die patriotische
Opposition. Arne Schimmer erzälhlt in der neuen Biografie „Der
Panzersprenger von Karl-Marx-Stadt: Josef Kneifel - Die Biografie" das
einzigartige Leben dieses Widerstandskämpfers, dessen Existenz als
schlesisches Waisenkind in der DDR begann.
205 Seiten, 19 s/w Abbildungen, Broschur