Die Zeit zwischen 1914 und 1920 bildet für das Verständnis und das Selbstverständnis Adolf Hitlers einen entscheidenden Abschnitt. In diese Zeit fällt nicht nur ganz allgemein seine Militärzeit als bayerischer Soldat im Ersten Weltkrieg, sondern auch die unmittelbare Nachkriegszeit mit der Münchener Räterepublik und seinen ersten politischen Erfahrungen. Grebner behandelt diesen entscheidenden Lebensabschnitt des späteren Reichskanzlers als eine Untersuchung über dessen persönliche Beziehungsnetzwerke, die dieser bereits früh knüpfte. Zu seinen wichtigsten Bezugspersonen gehörten damals der Deutsch-Balte Alfred Rosenberg, der rätselhafte Max-Erwin von Scheubner-Richter, der Kontakte zu russischen Exilkreisen und finanziellen Gönnern Hitlers herstellte, der Publizist Dietrich Eckart, der spätere Geschichtsprofessor Karl-Alexander von Müller, Gottfried Feder, Verfasser des Parteiprogramms der NSDAP, der spätere SA-Chef Ernst Röhm und andere Bekannte Hitlers aus dessen politischer Frühzeit. Bei den Untersuchungen zu den verschiedenen Biographien dieses Netzwerkes kann Grebner erstaunliche Querverbindungen aufzeigen, die bisher in der Literatur kaum oder gar nicht berücksichtigt wurden. Aber auch seine Verbindungen zur DAP, der Vorgängerpartei der NSDAP, und anderen Organisationen werden eingehend behandelt.
165 S., Broschur